01.10.19
Der Sportkreis Main-Kinzig e. V. ist weiterhin mit 568 Vereinen der größte Sportkreis in Hessen. Dies ergibt sich aus der eben veröffentlichten neuen Bestandserhebung des Landessportbundes Hessen (Stand 01.01.2019). Im Hinblick auf die Vereinsmitgliedschaften (134.072), ist der Sportkreis unverändert der Drittgrößte in Hessen (nach Frankfurt und Darmstadt-Dieburg). Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen ganz leichten Rückgang der Mitgliedszahlen um 732 Personen. „Demzufolge sind mehr
als ein Drittel der Einwohner im Main-Kinzig-Kreis Mitglied in einem der 568
Sportvereine und somit ist der Sport auch nach der neusten Erhebung die größte Personenvereinigung im Main-Kinzig-Kreis“, so Stefan Bahn, der Vorsitzende des Sportkreis Main-Kinzig e. V.
Der deutlichste Zuwachs an Mitgliedern liegt wie seit vielen Jahren bei der
Altersgruppe von 61 Jahren und älter. Seit 2015 sind hier über 1.700 Mitglieder
mehr zu verzeichnen. Die Erweiterung des Sportangebotes der Vereine zahlt sich hier immer mehr aus. „So lange wie möglich fit und gesund bleiben genießt auch weiterhin einen hohen Stellenwert in dieser Altersgruppe“, stellt Stefan Bahn fest.
Das genaue Gegenteil entwickelt sich in den Altersgruppen bis 18 Jahren und von 41 – 60 Jahren. „Die Kinder und Jugendlichen haben heute durch die Schule und viele weitere Freizeitangebote immer weniger Zeit. Mit mehr Kooperationen mit Kindergärten und Schulen könnten Sportvereine diesen Trend stoppen“, ist sich Stefan Bahn sicher. „Es müssen neue Wege gefunden werden, um die Kinder und Jugendliche auch neben der Schule im Verein zu halten. Dadurch werde es wieder einen Mitgliederzuwachs im Kinder- und Jugendbereich geben.“
Seit 2015 ist die Gruppe der 41 – 60-jährigen kontinuierlich diejenige, welche den größten Mitgliederrückgang zu verzeichnen hat. Hier machen die Fitness-Studios in der Stadt auch weiterhin den Vereinen am meisten Konkurrenz. „Die Sportvereine müssen über attraktive Sportangebote für die ganze Familie punkten“, so die Meinung von Stefan Bahn. „Denn über die Kinder gewinnt ein Verein auch oftmals die Eltern als Mitglieder“.
Im Main-Kinzig-Kreis bleibt die Reihenfolge der beliebtesten Sportarten weiterhin stabil. Turnen mit 39.847 Mitglieder behauptet sich an der Spitze vor Fußball mit 32.541 Mitglieder gefolgt von Tennis mit 7.805 Mitglieder. An vierter Stelle folgt Schießen mit 6.608 und Leichtathletik auf Rang fünf mit 5.800 Mitglieder. Handball mit 4.417 Mitglieder liegt auf dem sechsten Platz, dicht dahinter Bergsteigen/Skiwandern mit 4.344 Mitglieder. Die TOP 10 vervollständigen Tischtennis mit 4.317, Pferdesport 3.518 und Tanzen mit 3.422 Mitglieder.
Die Mitgliederzahlen bei den größten Sportvereinen im Main-Kinzig-Kreis sind
relativ konstant geblieben. Die 21 größten Sportvereine haben 33.764
Mitglieder. Das entspricht 25% aller Mitglieder der Sportvereine.
Der Deutsche Alpenverein Sektion Hanau e. V. ist nach wie vor mitgliedsstärkster Verein mit 4.278 Mitglieder, vor der Turngemeinde 1837 Hanau a. V. mit 3.488 dem Turnverein Grundstein zur Einigkeit Windecken e. V. mit 1.891 Mitglieder.
Fast die Hälfte aller Sportvereine (257) zählen weniger als 101 Mitglieder. Diese
stellen mit 13.048 Mitgliedern nur knapp 10 Prozent aller Mitgliedschaften. Hier
ist eine große Zersplitterung der Vereinslandschaft zu verzeichnen. Langfristig
wird es für diese Vereine schwierig werden, den immer höheren Anforderungen an das Vereinswesen zu entsprechen.
Fazit vom Sportkreis-Vorsitzenden Stefan Bahn:
„Die überwiegend ehrenamtlich geführten Sportvereine sind auch in Zukunft eine starke Säule unserer Gesellschaft, auch und in besonderem Maße für die Städten und Gemeinden im Main-Kinzig-Kreis. Es muss daher auch weiterhin von den Kommunen als selbstverständliche Aufgabe angesehen werden, die Sportvereine angemessen zu fördern, z.B. mit kostenlosen Hallenzeiten.
Für Sportvereine selbst ist die Suche nach neuen Wegen im Sportbetrieb kein
leichtes Unterfangen. Oftmals fehlen die Übungsleiter, da der Beruf und Alltag
wenig Zeit für ein ehrenamtliches Engagement im Verein lässt.
Zusätzliche Kooperationen mit Schulen und auch Firmen werden in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen. So können Sportvereine auch weiterhin Ihren Teil dazu beitragen, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu erhalten und den Spaß an der Bewegung zu fördern – über alle Altersgruppen hinweg. Das soziale Umfeld im Verein kann kein Fitnessstudio bieten. Hier liegt definitiv der größte Pluspunkt für unsere Sportvereine.“